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Mercier war in dem ältern Theile des Louvre, wohin nur selten der Fuß eines Fremden sich verirrt, so bekannt, als wäre er Jahre lang der Kastellan desselben gewesen. Er führte mich über Treppen und Treppchen, durch weite Korridore und enge Gänge, wußte überall auf den Schauplatz irgend eines merkwürdigen Ereignisses mich aufmerksam zu machen, nd so geriethen wir endlich auch in das Schlafzimmer Heinrichs IV., ein hohes düsteres Gemach, das wohl schwerlich ein regierender Herr unserer Zeit sich dazu wählen würde. Es hat nur ein einziges Fenster, welches durchaus keine nur einigermaßen angenehme Aussicht gewährt. Die dunkeln gewebten Tapeten, die mit schwerfälligem Schnitzwerk überladene Balustrade, hinter welcher das Bett auf einer Estrade stand, sind noch dieselben, wie sie zu des guten Königs Zeiten waren; auch die verborgene Thür, welche über eine kleine steile Treppe ihn in die Zimmer der schönen Gabriele führte.
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