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mcnep schrieb am 5.11. 2007 um 09:47:16 Uhr über

Halsbandschwindling

In Köln lässt sich seit Jahren eine wachsende Ausdünnung der Lederkerle-Szene und ihrer Treffpunkte beobachten. Bekannte Lokale wie das Hands haben dicht gemacht, und in den anderen vom Schlag des Zipp's werden auch keine Überfüllungswarnungen mehr ausgegeben. Von dem großen Sterben in den ersten Jahren der AIDS-Krise, das besonders in diesen Reihen verheerend gewütet hat (und noch längst nicht vorbei ist), einmal abgesehen, kommen dafür wohl vor allem zwei Gründe in Betracht: Primär die schwulen Datingportale im Internet - natürlich ist es einfacher, statt für -zig Euro Getränkekosten Stunden in einer Kneipe zu verbringen, einen gezielten Aufriss per Web zu starten. Zum anderen hat die Fetischszene in den letzten 20 Jahren technologisch stark aufgerüstet und sich immer weiter differenziert; und zwischen Flecktarn-Party in Oberhausen, der Bärensauna in Köln und einem Gruppenpumpen in Eindhoven verbringt ein Anhänger der Homomaskulinität die Zeit vielleicht doch lieber liebessatt im Wohnkokon, als sich einen Thekenplatz mit 20 anderen übriggebliebenen 80er-Jahre-Lederklonen zu teilen, die schon seit Jahrzehnte jede seiner Falten kennen und kommentieren.


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