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Ob die Strukturiertheit einer Sprache Rückschlüsse über den Zivilisationsgrad der Sprecher zulässt? Das über Jahrhunderte erfolgreiche römische Reich mit seinem klaren Latein, die so logisch aufgebaute hebräische Sprache, die über Jahrtausende den Geist Israels gespeichert hat, China, kein Land, dass es seinen Sprechern einfach gemacht hätte, doch ein Dokument blieb vom Amur bis nach Lijiang verständlich (kleinste und größte Einheit eben: Es war wichtig, den Vater und den Kaiser zu verstehen, schon die Nachbarorte blieben Terra Incognita). Und das alles überstrahlende Englisch als Universalsprache zumindest seit Ende des 2. Weltkriegs, mit seinen zahlreichen Bequemlichkeiten wie Artikelwegfall oder einer Notfallgrammatik, die auch unter Verzicht auf Flexionen verständlich bleibt. Kontrastierend zu all dem etwa das Finnische, das die Dunkelheit einer methylalkoholversehrten Mittsommernacht atmet und seine Sprecher in Saunen und Rennautos treibt.
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