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vanNille schrieb am 4.11. 2000 um 23:38:28 Uhr über

Buchzitate

»Es ist eine Art perspektivischer Verkürzung des Verstandes«, sagte er sich »was diesen allabendlichen Frieden zustande bringt, der in seiner Erstreckung von einem zum andern Tag das dauernde Gefühl eines mit sich selbst einverstandenen Lebens ergibt. Denn der Menge nach ist es ja beiweitem nicht die Hauptvoraussetzung des Glücks, Widersprüche zu lösen, sondern sie verschwinden zu machen, wie sich in einer langen Allee die Lücken schließen, und so, wie sich allenthalben die sichtbaren Verhältnisse für das Auge verschieben, dass ein von ihm beherrschtes Bild entsteht, worin das Dringende und Nahe groß erscheint, weiter weg aber selbst das Ungeheuerliche klein, Lücken sich schließen und endlich das Ganze eine ordentliche glatte Rundung erfährt, tun es eben auch die unsichtbaren Verhältnisse und werden von Verstand und Gefühl derart verschoben, dass unbewusst etwas entsteht, worin man sich Herr im Hause fühlt. Diese Leistung ist es alsosagte sich Ulrich »die ich nicht in wünschenswerter Weise vollbringe.«

Robert Musil - Der Mann ohne Eigenschaften


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