Schwanzhammer

Die ersten mechanischen Hämmer waren sogenannte 'Schwanzhämmer'. Sie wurden durch Schaufelräder mit Wasserkraft angetrieben. Das Prinzip ist äusserst einfach: Ein Wasserstrahl ergiesst sich auf ein Schaufelrad, das sich auf einer Achse aus Eichen oder Buchenholz dreht. Auf der Achse montierte Nocken aus Eisen drücken bei der Drehung der Achse den Hammer empor und geben den Hammer dann frei. Durch sein eigenes Gewicht fällt dieser dann herunter auf das zu bearbeitende Werkstück.

Durch die Anzahl der Nocken und die Umdrehungszahl des Wasserrades lässt sich die Schlagfrequenz regulieren. Die geometrischen Eigenschaften stellen aber konstante Werte dar, einzig die Frequenz kann in einem gewissen Mass durch die Wassermenge gesteuert werden. Für Start und Stopp des Hammers war ein Schmiedegeselle verantwortlich. Er hat die Aufgabe durch das Einsetzen eines Keils im richtigen Moment den Hammer anzuhalten, respektive zu starten.


Das Gewicht solcher Hämmer bewegte sich üblicherweise zwischen 40 und 250 kg, bei 100 bis 400 Schlägen pro Minute. Der grösste bekannte Schwanzhammer erreichte sogar 1.3 Tonnen! Die Hubhöhe betrug 15-60 cm.

Der Schwanzhammer lässt sch geschichtlich erstmals im 12. Jahrhundert belegen. Da das Prinzip des Wasserrades aber schon im ersten Jahrhundert vor Christus bekannt war, ist es durchaus denkbar, dass die ersten Schwanzhämmer schon früher entstanden.

Über die Jahrhunderte ersannen findige Konstrukteure eine nicht überschaubare Anzahl von Verbesserungen. Wie alle Wasserkraftmaschinen liessen sich die Schwanzhämmer später auf Transmissionsantrieb und damit dann ab ca. 1820 auch indirekt auf Dampfantrieb umstellen.