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passant schrieb am 18.9. 2018 um 21:40:39 Uhr über

Warburgpassage

Wie nach einem langen Urlaub kam es mir vor, als ich ziemlich erschöpft in die Warburgpassage zurückkehrte.
War im Warburgquartier in Fest? Der Empfang eines Staatsoberhaupts? Überall Wimpel, überall Flaggen. Presseleute mit Kameras und Monitoren. Festlich gestimmtes Publikum. Ich drängte mich hindurch, wollte endlich zuhause sein.
Die Haustür mit Girlanden geschmückt. Und drinnen: war renoviert worden? Die Briefkästen anderswo angebracht, neu beschriftet! War froh, meinen Namen, wenn auch falsch geschrieben, doch noch zu entdecken. Und da auch noch ein unordentliches Stapel Zeitungen, an mich adressiert - hatte ich die Neutorburg Post nicht längst schon abbestellt? Nahm das ganze Stapel in die Arme, um es in die Tonne zu befördern.
Hatte zuvor noch irgend ein Exemplar hervorgezogen, es aufgeschlagen, das Foto eines verstümmelten, vielleicht gefolterten dunkelhäutigen Mannes erblickt.
Warum hatte ich den Eindruck, es sei renoviert worden? Bestürzt öffnete ich die Haustür, sah hinaus: alles wie immer, keine Wimpel, keine Fahnen, alles wie gewohnt. In der Hand hielt ich einen Stapel Werbebroschüren.
Die Briefkästen am alten Ort. Mein Name richtig geschrieben.
Manchmal blendet versonnene Unachtsamkeit und Müdigkeit Realität nicht aus, sondern erfindet Phantastisches hinzu.


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