|
Horaz Properz (48-15 v. Chr.)
GESINNUNGSWANDEL ELEGIE
Auch du, mein Iccius, neidest Arabien jetzt Postumus, konntest du Galla verlassen in Tränen, und konntest,
Die reichen Schäte, drohest mit Schwert und Krieg Folgend den Fahnen Augustus, weg von ihr ziehn in den Krieg?
Sabäas Fürsten, nie besiegt, hältst Schien so groß dir der Ruhm von der Siegesbeute der Parther,
Ketten bereit für den Trotz des Meders? Daß du darüber das Flehn deiner Gemahlin vergaßt?
Ja, ja, bald bringst du dir eine Sklavin heim Gingt ihr doch alle zu Grund,
Aus Königstöchtern, deren Verlobter fiel; die ihr so gierig nach Raub seid,
Ein Fürstenknabe, salbenduftend, Denen mehr noch der Krieg
Wird dir den Wein im Pokal kredenzen, gilt, als ein zärtliches Weibl
Der tüchtig ist, zu schnellen den Sererpfeil
Von Vaters Bogen, leugne nur einer noch, Zwar du Sinnloser, schöpfst, in den Kriegsmantel nur gehüllt,
Der Quell könn' aufwärts zu den Bergen, Dürste'nd und matt mit dem Helm aus dem Araxes die Flut:
RÜckwärts die Flut aus dem Tibris fließen: Doch sie schmachtet indessen an deinem eitlen Ruhme,
Fürchtet dein kriegrischer Mut werde zu bitterem Leid;
Du arnnleist mühsam erst des Panaiti" Daß ein medischer Pfeil
Gesamte Werke und der Sokratiker, an deinem Blut sich ergetze,
Und tauschst sie dann für Schwert und Panzer? Oder ein eiserner Mann
Besseres hattest du einst versprochen mit dem gepanzerten Roß.
Oder man ihren Tränen vielleicht deine Urne zurückbringt:
Ach, zu oft nur das Los jenes entfernten Kriegst
Dreimal, ja viermal glücklicher Postumusl warst du würdig,
Du, mit solchem Gemüt, einer so trefflichen Frau?
24
25
|
