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Der erste Text am 23.12. 2002 um 01:10:09 Uhr schrieb
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Gerhard über antikriegsgedichte
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am 6.1. 2003 um 03:04:59 Uhr schrieb
voice recorder über antikriegsgedichte

am 11.2. 2003 um 03:40:17 Uhr schrieb
solarschule über antikriegsgedichte

am 12.10. 2020 um 22:38:42 Uhr schrieb
gehirnjeans über antikriegsgedichte

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Assoziationen zu »Antikriegsgedichte«

voice recorder schrieb am 31.1. 2003 um 14:14:00 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 2 Punkt(e)

Ernst Toller (1893-1939) Ernst Toller

LEICHEN IM PRIESTER\VALD DEN MÜTTERN

Ein Düngerhaufen faulender Menschenleiber: Mütter,
Verglaste Augen, blutgeronnen, Eure Hoffnung, Eure frohe Bürde
Zerspellte Hirne, ausgespiene Eingeweide, Liegt in aufgewühlter Erde,
Die Luft verpestet vom Kadaverstank, Röchelt zwischen Drahtverhauen,
Ein einzig grauenvoller Wahnsinnschrei! Irtet blind durch gelbes Korn.

0 Frauen Frankreichs, Die auf Feldern jubelnd stürmten,
Frauen Deutschlands, Torkeln eingekerkert, wahnsinnschwärend,
säht ihr Eure Männer! Blinde Tiere durch die Welt.

Sie tasten mit zerfetzten Händen Mütter! einander.
Nach den verquollnen Leibern ihrer Feinde, Eure Söhne taten das

Gebärde, leichenstarr, ward brüderlicher Hauch, Grabt Euch tiefer in den Schmerz,
Ja, sie umarmen sich.
0 schauerlich Umarrnenl Laßt ihn zerren, ätzen, wühlen,
Recket gramverkrampfte Arme,

Ich sehe, sehe, bleibe stumm. Seid Vulkane, glutend Meer:
Bin ich ein Tier, ein Metzgerhund? Schmerz gebäre Tat!
GeSChändete....................................
Gemordete...................................... Euer Leid, Millionen Mütter,
Dien' als Saat durchpflügter Erde,
Lasse keimen
Menschlichkeit.








110

voice recorder schrieb am 26.1. 2003 um 17:53:22 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 2 Punkt(e)

prioritätsprichtununterbrochenmitkriegsgegnern

kriegsgegenerbesetzensämtlichestudios

Von vergessenen Tränen,
Unsere Augen

Verdunkelt vom täglichen Anblick der Schmach,
Ein eiserner Ring

Erdrückt unsere Kehle,

Die einstens lobsang die Schönheit der Weit.
Wir können nicht reden,
Wir können nur stöhnen.
Wie die Vögel im Sturm
Gesträubten Gefieders
Niedergeduckt
Wärmen wir uns
Einer am andern,

Aber wir ballen die Fäuste,
Daß das Blut uns rot aus den Nägeln springt.

Er aber,

Trunken von Blut,
Frech von der Mast
Heiliger Menschen,
Räkelt sich breit

Auf der ewigen Erde,

Vom Morgen bis Mittag
Liegt er hingestreckt,
Zermalmend die Äcker,
Zerberstend die Wälder,
Zerdrückend die Städte,
Der Menschenschlinger
Und lacht

Mit dem kalten Auge, dem tränenlosen
In die Himmel,

Wo die Götter, die schläfrigen, schlafen und schlafen.

Aber hüte dich, Polyphem!
Es brennen heimlich
Die Feuer der Rache

104

in unseren Seelen.
Der Atem der -rote" @a@t sie zur Glut.

Schon schmieden
Wir nächtl@ den Pfahl,
Den Pfahl für dein Auge,
Das harte, das kalte, das tränenlose!
Hüte dich, hüte dich, polypheni,
Schon schärfen wir

Die Spitze im Feuerl

Friss nur, saufe, niäste dich an,
polyphern,
Doch wenn du dann träumst VOM ewigen Fraße,

Stoßen wir dir die Nacht in die Stirn,

nd des Grauens
Und aus der Höhle des Bluts u

Schreiten
Wir, Brüder der Völker, Brüder der Zeiten, Ober deine stinkende Leiche in die ewigen Himmel der Weit.




Carl Sandburg (geh. 1878)

GRAS

HÄUFT Berge von Leibern bei Austerlitz und Waterloo,
Grabt sie ein und laßt mich arbeiten - ich bin das Gras. ich decke zu.

Häuft Berge bei Gettysburg,
Häuft Berge bei Ypern und Verdun. Grabt sie ein und laßt mich arbeiten.
Zwei Jahre, zehn Jahre, und Reisende fragen den Kundigen:

Was war hier los? Wo sind wir hier? ich bin das GrasLaßt mich arbeiten.

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voice recorder schrieb am 4.2. 2003 um 03:17:45 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 1 Punkt(e)

Klabund

DIE KRIEGSBRAUT

Ich sage immer allen Leuten,
Ich wäre hundert )ahr ...

Die Hochzeitsglocken läuten ...
Es - ist - alles - gar - nicht - wahr.

Ich liebte einst einen jungen Mann,
Wie Man nur lieben kann.
ich habe ihm alles geschenkt,
Tiriii, tirila -

Er hat sich aufgehängt
An seinem langen blonden Spagathaar ...

Auf den Straßen wimmeln Geschöpfe:

Ohne Arme, ohne Beine, ohne Herzen, ohne
Köpfe

An der Weidendammer Brücke dreht einer den
Leierkasten.

Nicht rosten
Nicht rasten -

Was kann das Leben kosten?
Er hat eine hölzerne Hand,

Aus seiner offenen Brust fließt Sand.
Neben ihm die Schickse
Glotzt starr und stier.

Er hat statt des Kopfes eine KonservenbÜchse,
Und sie ist ganz aus Papier.
Eia -ieg das Kindelein,
Kindelein
Soll selig sein.

Mein Bräutigam hieß Robert.

Er hat ganz Frankreich allein erobert
Dazu noch Rußland und den Mond,

Wo der liebe Gott in einer goldnen Tonne wohnt.


134

Als er auf Urlaub kam,
Eia, eia,
Er mich in seine Arme nahm,
Eia, eia.
Die Arme waren aus Holz,
Das Herz war aus Stein,
Die Stirn war aus Eisen,

- Gott wollt's -
Wie sollt' es anders sein?

Er liegt in einem feinen Bett ...
trinkt immer Sekt ...
Eia popeia -
Er hat sich mit Erde zugedeckt,
Eia popeia -
Nachts steigt er zu mir empor.
Er schwankt wie im Winde ein Rohr.

Seine Augen sind hohl. Transparent
in der offenen Brust sein Herz rot brennt.
Seine Knochen klingeln wie Schlittengeläut:

Ich bin der Sohn des großen Teutl
Flieg, Vogel, flieg!
Mein Bräutigam ist im Krieg!
Mein Bräutigam ist im ewigen Krieg!
Flieg zum Himmel, flieg!

Fliege bis an Gottes Thron
Und erzähle Gottes Sohn:
- Vielleicht ihn freut's, vielleicht ihn reut's -
Millionen starben, Gott, wie du
Den Heldentod am Kreuz!
Noch ist die Menschheit nicht erlöst,
Weil Gott im Himmel schläft und döst.



135

voice recorder schrieb am 24.1. 2003 um 17:17:49 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 1 Punkt(e)

Georg Heym (1887-1912)

DER KRIEG

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit,
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still, Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne zittert ein Geläute dünn,
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an,
Und er schreit: "Ihr Krieger alle, auf und an!'

Und es schaltet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein,
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht,

Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald, Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht, in die Bäume, daß das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht,
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht

Ober sturmzerfetzter Wolken Widerschein, in des toten Dunkels kalten Wüstenein, Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr, Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.








89
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toschibar schrieb am 30.12. 2002 um 23:51:24 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 2 Punkt(e)

Der unmenschliche Feind rollt tosend
ein in unser schönes Land.
Ich, ein kleines Reh liebkosend,
mit der Waffe in der Hand.

Der Feind rückt näher, bis zur Furt,
ich muss flüchten, weiß nicht wie.
Das Reh ist gehbehindert von Geburt.
Kanns nicht tragen, habs im Knie.

Steh´ dem Feind fast Aug´ in Auge,
Das Reh, das Reh, es fürchtet sich.
Von der Stirn rinnt mir die Lauge,
und ich weine bitterlich.

Das Reh dem Feinde überlassen? Nein!
Es zerbräche mir das Herz.
Das Reh: »Gemeinsam Warten auf Freund Hein
Ich: »Das war hoffentlich ein Scherz

Und so kams wie´s kommen sollte:
als der Panzer lauter grollte.
hab ich mich voll Angst verpisst,
und das Reh gilt als vermisst.

voice recorder schrieb am 19.1. 2003 um 03:47:45 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 3 Punkt(e)

Lodernd fiel um ihn das Dorf zusammen: Aber ruhig wie der große Sinn
Seiner Stiftung sah er auf die Flammen
Der umringenden Verwüstung hin.
Finster blickt er, von der Nacht umgrauet
Und von Mondesanblick halb erliellt,
Ober diesen Hügel und beschauet
Wie ein dunkler Geist das Leichenfeld.

Hier der See und dort des Stromes Fluten
Spiegelten zurück das Todesschwert,
Dieser Himmel sah das Opfer bluten,
Dieser Hügel war ein Opferherd;
Hier im Bach hat Menschenblut geflossen,
Wo der Halm im tvionde zuckend nickt,
Hat vielleicht ein Auge, halb geschlossen,
Nach der Heimatgegend hingeblickt.

War es Klang von einer fernen Quelle, Was so dumpf zu meinem Herzen sprach? oder schwebt Geseufz um jede Stelle, Wo ein Herz, ein Herz voll Liebe brach? ist es Wandeln einer düstern Trauer, Was am Sumpf dem Hagebusch entrauscht, Und nun schweigt und wie ein dunkelgrauer Nebelstreif im Nachtgeflüster lauscht?

Dieser Staub am Wege hing um Seelen.
Wo ich trete, stäubt vielleicht ein Herz.
Gott! und hier aus diesen Augenhöhlen
Starrete zu dir hinauf der Schmerz.
Welch ein Anblick! Hieher, Volksregierer,
Hier, bei dem verwitterten Gebein,
Schwöre, deinem Volk ein sanfter Führer,
Deiner Welt ein Friedensgott zu sein.


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dich nach Ruhme dürstet!
Hier schau her, wenn
Zähle diese Schädel, völkerhirt, vor dem Ernste, der dein Haupt entfürstet in die Stiile niederlegen wird.
Laß im Traum das Leben dich umwimmern, Das hier unterging in starres Graun! Ist es denn so herrlich, sich mit Trümmern in die Weitgeschichte einzubaun?

Einen Lorbeerkranz verschmähn, ist edel! Mehr als Heidenruhm ist menschenglück! Ein bekränztes Haupt wird auch zum Schädel Und der Lorbeerkranz zum Rasenstück. Cäsar fiel an einem dunklen Tage Ab vom Leben wie entstürmtes Laub, Friedrich liegt im engen Sarkophage, Alexander ist ein wenig Staub.

Fließt das Leben auch aus einer Quelle, Die durch hochbekränzte Tage rinnt: irgendwo erscheint die dunkle Stelle, Wo das Leben stillesteht und sinnt. Katharinens Lorbeertaten zögen Gern verhüllt den Lethestrom hinab; Bessre retten ihre Gruft und legen Sanftre Kronen nieder auf ihr Grab.

Dort, dort unten, wo zur letzten Krümrne
Wie ein Strahl der Lebensweg sich bricht,
Tönet eine feierliche Stimme,
Die dem Wandrer dumpf entgegenspricht:
Was nicht rein ist, wird in Nacht verschwinden, Des Verwüsters Hand ist ausgestreckt, und die Wahrheit wird den Menschen finden, Ob ihn Dunkel oder Glanz verstecktl


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solarschule schrieb am 11.2. 2003 um 03:35:22 Uhr zu

antikriegsgedichte

Bewertung: 1 Punkt(e)

Kuan Chao

ANSPRACHE AN EINEN TOTEN SOLDATEN
DES MARSCHALLS TSCHIANG KAI-SCHEK

Der Marsch in die vier Windrichtungen
Ist für dich zu Ende. Jetzt liegst du
Zwischen vier Fichtenbrettern.

Durch die sehr große Großmut deines Korporals
Trägst du noch immer
Deine sehr dünne Uniform.

Der Korporal nahm einen langen Spaten.
Der Feldwebel griff nach einer Waffe.
Vier Kameraden hoben dich auf.

Ihre Gesichter sind mürrisch
Obwohl du doch leicht bist:
Haut und Knochen.

Wenn der Zug vor der Stadt ist
Ladet der Feldwebel sein Gewehr
Und der Korporal reicht den Trägern den Spaten.

Und der Korporal, er setzt sich an den Abhang.
Ans Verhökern ihrer Reisrationen denkt er.
Das wird Fleisch und Branntwein für ihn geben.
Und der Feldwebel, überm Abiiang
Sein Gewehr hält er im Anschlag.

Doch die Viere graben schwitzend
Ein Erdloch so lang wie du groß bist.
Und sie loben sich den vom siebten Zug
Den man kurzerhand in den Fluß warf
Daß er von alleine wegtrieb, ohne Hilfe.

Und so liegst du, rechts und links die Kameraden
Kameraden unter dir und Kameraden
Bald auch über dir. Und in paar Wochen

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Graben Wind und Regen eure Knochen aus, und die ihr
Auf die Freiheit wartetet ein kurzes Leben
Die ihr hier nicht liegen wolltet, liebe Freunde
Kommen werden dann die wilden Hunde, welche
Weg von hier euch tragen werden.








Von einem japanischen Soldaten

AUF DEM SCHLACHTFELD

Wenn ich denke:
Blutentstellte Tote,
Die ihr meine Feinde war't,
Auch in eurer Heimat
Weinen Eltern,
Blutentstellte Tote,
Die ihr meine Feinde war'tl
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