Die Gesellschaft soll drogenfrei werden (mit den bekannten Ausnahmen) ist eine beliebte Forderung der verschiedensten Politiker und je konservativer die Gesinnung, umso lauter das Geschrei. Mit Verlaub - ich glaube dem ganzen Theater nicht. Wenn es nicht gelingt, selbst Bereiche die besonders unter staatlicher Kontrolle stehen, wie Gefängnisse, Schulen oder vielleicht auch der Bundestag, drogenfrei zu halten, wie soll es dann im Rest der Gesellschaft gehen? Solange der Staat durch seine Repressionsmaßnahmen für einen Angebotsmangel und Nachfrageüberschuss sorgt, garantiert er hohe Gewinne auf diesem Schwarzmarkt und fördert ihn so, statt ihn auszutrocknen. Zudem schafft er erst durch die Illegalität einen Großteil der Gesundheitsrisiken auf Grund der unberechenbaren Stoffqualität und unhygienischen Konsumbedingungen und durch die schwarzmarkt-bedingt hohen Preise fördert er die Beschaffungskriminalität. Um den Drogengebrauch wirkungsvoll einzudämmen, würde ich eine Verstaatlichung des Marktes vorschlagen. Niedrige, eventuell staatlich subventionierte Abgabepreise und die Abgabe der Ware durch staatliche Stellen bei gleichzeitiger weiterer Bekämpfung des privaten Handels und der Aufbau einer möglichst umfassenden Bürokratie haben noch jeden Markt klein gekriegt.