sex

Die Sexualität bzw. die Geschlechtlichkeit der Menschen (wie auch anderer Spezies) ermöglicht die Fortpflanzung und damit die Arterhaltung. Insofern könnte man geneigt sein, den Sexualtrieb bzw. die Lust als List der Evolution zu verstehen, das Nützliche (Fortpflanzung) mit dem Angenehmen (Sex) zu verbinden; doch das ist menschliche Interpretation. Sicher ist, dass sich die Entwicklung des Sexualtriebes als Glücksfall für die Fortpflanzung und Arterhaltung erwiesen hat. Dies bedeutet allerdings noch nicht, dass der einzige Sinn und Zweck des Sexualtriebes notwendigerweise in der Fortpflanzung zu sehen ist. Denn wohl nur in den seltensten Fällen zielt die sexuelle Aktivität von bzw. zwischen Menschen ausschließlich auf die Fortpflanzung ab. Von der an die Fortpflanzung gekoppelten sexuellen Aktivität (engl. procreational sex) kann man solche sexuellen Aktivitäten abgrenzen, bei denen das Spiel mit dem sexuellen Lustempfinden und dessen variantenreicher Befriedigung im Vordergrund steht (engl. recreational sex). Letztere gewinnen gesellschaftlich zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz. Eine solche Entkoppelung von Fortpflanzung und sexueller Aktivität ist nicht zuletzt ermöglicht worden durch die Erfindung relativ zuverlässiger Empfängnisverhütungsmittel.