Menschenfeindlich

Die Meinungen der Anderen stören mich. Jeder der eine Meinung hat und sie kund tut scheint sich wesentlich wichtiger zu nehmen, als er ist.

Diese Meinungsbilderei kann einen dazu bringen, sich selbst von diesen Anderen so sehr abgrenzen zu wollen, dass man sich schlicht weigert einen klaren Standpunkt zu Vielem im Leben zu entwickeln. Ein eigener Standpunkt würde ja bedeuten, das ich etwas mit all diesen schlimmen Personen, die auch einen eigenen Standpunkt haben, gemeinsam hätte. So verabscheue ich jede Form von Kunst und Politik.

In dem hier beschriebenen Szenario wird die Doppelseitigkeit von menschlichem Miteinander deutlich. Ich verachte die Menschen und bestrafe mich letztlich selbst, sodass ich zu einem Randprodukt der Gesellschaft werde, das ich nie sein wollte. Ein Randprodukt ohne Meinung, welches auf lange Sicht nur vegetieren oder untergehen kann.

Die Erkenntnisse des Denkers führen ihn zur menschenfeindlichen Einstellung. Diesem Ergebnis ähneln die Arbeitsverhältnisse, die unter einem profitgierigen Ökonom herrschen. Wäre der philosophische Denker zugleich ein Wirtschaftler, er würde die Menschen, anstatt ihnen nur feindlich gesinnt zu sein, gnadenlos ausbeuten. Aber die Denker, die nicht viel vom Menschen halten, sind genügsam und sterben aus.