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            Während in unserer »zivilisierten« Ernährung Fleisch, Fett und Genußmittel überwiegen, 
            werden solche Bestandteile zurückgedrängt, die für wichtige Funktionen im Körper 
            notwendig sind. Im Zusammenhang mit der hohen Darmkrebsrate wird der Mangel an 
            Ballaststoffen in der üblichen, verfeinerten Nahrung gesehen.  
 
            Ballaststoffe sind pflanzliche Faser- und Quellstoffe, die nicht verdaut werden, die 
            Stuhlmenge erhöhen und für kürzere Verweildauer im Darm sorgen. So werden auch 
            schädliche Stoffe schneller ausgeschieden. Unlösliche Ballaststoffe sind in 
            Vollkorngetreide enthalten und werden heute – leider – beim Mahlen von Getreide zu 
            »weißem« Mehl (Type 405 und 550) entfernt. Um die Jahrhundertwende, als noch mehr 
            Getreide, Getreidearten (Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Buchweizen) und 
            Hülsenfrüchte gegessen wurden, nahm ein Mensch fast 100 g Ballaststoffe am Tag auf; 
            heute sind es täglich nur noch 20 g.  
 
            In Früchten und Gemüse (Äpfel, Brokkoli) sind lösliche Ballaststoffe enthalten. Der 
            Mensch kann sie zwar nicht selbst aufspalten, aber seine Darmflora, die 
            Bakterienbesiedlung im Dickdarm, verwertet sie. Dabei entstehen Säuren, die ein 
            günstiges Darmmilieu schaffen. Sie tragen dazu bei, daß sich weniger schädliche 
            Abbauprodukte von Gallensäuren bilden.  
 
            Alle genannten Ballaststoffe können schädigende Substanzen auch unmittelbar binden und 
            damit wirkungslos machen.  
 
            Auch ein hoher Konsum von Stärke hat möglicherweise eine Schutzwirkung auf den 
            Dickdarm. Unverdaute Reste aus Getreide oder nicht ganz reifen Früchten werden wie 
            Ballaststoffe von Bakterien verwertet und unterstützen ein günstiges Darmmilieu.  
 
            Milchsäuregärung ist nicht nur eine der ältesten Methoden zum Haltbarmachen von 
            Lebensmitteln, sondern bietet auch gesundheitsfördernde Produkte. Sowohl die Bakterien 
            als auch die entstandene Milchsäure unterdrücken Krankheitskeime, hemmen 
            krebserregende Substanzen und vermutlich auch das Wachstum von Darmtumoren. 
            Milchsauer vergoren sind beispielsweise Sauermilchprodukte, Sauerkraut, milchsaure 
            Gurken und eingelegte Oliven.  
 
 
 
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