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mcnep schrieb am 25.11. 2005 um 00:25:21 Uhr über

Fuchsschwanz

Das NoliMeTangere, auch Fuchsschwanz genannt, ist ein Register der Orgel. Genauer gesagt, ein seit der Renaissance gebräuchliches Scherzregister, eine Art Orgelbauer–Gimmick: Unter den Registerknöpfen des Spieltischs mancher Orgeln, meist bei den Koppeln von Pedal und Hauptwerk, befindet sich auch ein Zug, der mit NoliMeTangere, also Rührmichnichtan beschriftet ist. Falls nun ein ahnungsloser Balgtreter oder ein neuer Organist dem Gebote zuwiderhandelnd eben doch das Register zog, sprang ihm aus einer Klappe ein Fuchsschwanz entgegen, der mit einer Feder unter Spannung gehalten und mittels des Registerknopfes aktiviert wurde. Dieser Scherz mag über die Jahrhunderte gewiss den einen oder anderen Herzkasper verursacht haben und diente vielleicht dazu, neugierige Laien, die sich in einem unbeaufsichtigten Moment an der Orgel zu schaffen machen wollten, abzuschrecken, denn dass die gerade den Knopf ziehen, der ihnen verboten ist, versteht sich fast von selbst. Oder experimentierfreudige Organisten sollten von einem zu wahllosen Erproben der Registrierung abgehalten werden. Wobei der Fuchsschwanz noch die harmlose Variante ist, in anderen Kirchenorgeln kamen sogar Nägel zum Einsatz. Sogar Walcker, einer der größten Orgelbauer des 19. Jahrhunderts, brachte 1883 in der Rigaer Domorgel noch ein Noli me tangere an. Allerdings in der gesofteten FuchsschwanzVersion.


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