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Yadgar schrieb am 24.7. 2007 um 18:53:41 Uhr über

Orgel

analogorgel.de-Posting vom 14. März 2007: »Was ist eine Orgel

High!

Also, meine Definition ist ja ziemlich klar: eine Orgel ist ein Instrument, das mit beiden Händen und beiden (!) Füßen gespielt wird, weder bauartbedingte Anschlagdynamik oder gewichtete Tasten und auch keine Federkiel-Mechanik besitzt (von wegen Cembali...). Daraus folgt zwingend, dass eine Orgel durchaus auch nur ein Manual haben kann, auf jeden Fall aber Basspedal und (mindestens einen) Schweller besitzen muss.

Die hier erwähnten Instrumente fallen demnach unter folgende Kategorien:

Orgeln: alles von der Bontempi 370.26 bis zur Auditoriumsorgel von Atlantic City, mit pneumatischer (Pfeifen und/oder Zungen!), elektromagnetischer oder elektronischer Tonerzeugung

Multikeyboards: zwei Manuale, aber leider kein Basspedal, heutzutage meistens in Combo-Bauweise (z. B. D-Deck), in den 70er/80er Jahren aber auch im »Möbellook« im Nußbaumgehäuse (Bontempi 370.19), Klänge sind grundsätzlich nicht programmierbar (sonst wären es Synthesizer).

Tischhupen: einmanualige Instrumente mit elektronischer Tonerzeugung, Klänge sind nicht programmierbar, also alle Instrumente, die man landläufig unter »Keyboards« versteht, also vom Casio VL-10 bis zur (ja, richtig!) Hammond XB2 - Zugriegel alleine machen nämlich noch keine Orgel!

Standhupen: Tischhupen im »Heimorgel-Look« mit Nußbaumgehäuse und (in der Regel) Schwellpedal, Bontempi und GEM haben bekanntlich eine ganze Reihe derartiger Machwerke auf den Markt gesch(m)issen! Beispiel: GEM G 20

Pneumatische Standhupen: einmanualige Pfeifeninstrumente ohne Basspedal, im Orgelbaujargon zumeist als »Portativ« bezeichnet.

Gebläse-Grillgut: einmanualige Instrumente (13 bis höchstens 49 Tasten), daneben Akkordtasten, pneumatische Tonerzeugung mittels Zungen, elektrisch betriebenes Gebläse, Beispiel: Bontempi B3

Harmonien: pneumatische Tonerzeugung mittels Zungen, mehr oder weniger aufwendiges »Möbelgehäuse«, ein, selten zwei Manuale (üblicherweise 61 Tasten), Gebläse wird mit Fußpumpen bedient. Es hat wohl vereinzelt auch Harmonien mit Basspedal gegeben - das sind logischerweise Orgeln! Harmonien haben häufig mehrere Register, die als Zugregister ausgeführt sind.

Armoniâhâ (persischer Plural!) , auch »afghanische Volksorgeln«: Tischharmonien mit handbetriebenem Blasebalg, einmanualig, 37 bis 49 Tasten, wie ihre europäischen Verwandten oft mit mehreren Registerzügen.

Akkordeone: pneumatische Tonerzeugung mit Zungen, einmanualig (25 bis 49 Tasten), Bass- und Akkordknöpfe (bis zu 120), beidhändig gespielt, Blasebalg wird dabei gleichzeitig betätigt. (als Nicht-Tangospezialist vermute ich mal, dass Bandoneone genauso funktionieren...)

Ziehharmonikas: wie Akkordeone, allerdings mit Knopftastatur auch für die Melodiestimme, beim Zusammendrücken des Balgs ändert sich der Ton um einen Halbtonschritt (Diatonik).

Synthesizer: elektronische Tonerzeugung, Klang in weitem Bereich programmierbar, normalerweise einmanualig, teilweise ganz ohne Tastatur (Expander).

Trautonien: Frühform des Synthesizers, elektronische Tonerzeugung (mit Röhren, moderne Modelle auch mit Transistoren), wird über ein oder zwei Bandmanuale gespielt

Alles klar?

Bis bald auf www.khyberspace.de !

Yadgar


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