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mcnep schrieb am 25.10. 2008 um 10:52:54 Uhr über

Ilias

Eile mir, täuschender Traum, zu den rüstigen Schiffen Achaias;
Gehe dort ins Gezelt zu Atreus Sohn Agamemnon,
Ihm das alles genau zu verkündigen, was ich gebiete.
Heiß' ihn rüsten zur Schlacht die hauptumlockten Achaier
All' im Heer; denn jetzo sei leicht ihm bezwungen der Troer
Weitdurchwanderte Stadt. Nicht mehr zweifaches Entschlusses
Sein die olympischen Götter; bewegt schon habe sie alle
Here durch Flehn; und hinab auf Ilios schwebe Verderben.
Jener sprach's; und der Traum, sobald er die Rede vernommen,
Eilte hinweg, und kam zu den rüstigen Schiffen Achaias.
Hin nun eilt' er, und fand des Atreus Sohn Agamemnon
Schlafend in seinem Gezelt; ihn umfloß der ambrosische Schlummer...

II. Gesang 6ff. - Ausgangspunkt des ganzen Schlamassels ist also ein falscher Traum, dem Agamemnon eingegeben durch Zeus; erst durch die Teilnahme des großen Heerführers konnten sich die Griechen eine Chance im Zug gegen Troja ausrechnen. Was Homer da mit seinen Helden anstellt (und erst recht mit dem Gott, der ganz nebenher der mutwilligen Lüge überführt wird)ist auktoriale Manipulation, die über Jahrtausende ihre zynische Frische bewahrt hat.


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