🗨️ Szene: Eine Bar in Berlin-Mitte, leicht gedimmtes Licht, viel Beton, wenig Seele. Tom sitzt bereits, Nora kommt dazu.
Tom (steht auf, lächelt charmant):
„Nora. Du siehst aus, als würdest du Gedichte denken, während du Menschen analysierst.“
Nora (setzt sich, trocken):
„Und du siehst aus, als würdest du dich selbst daten, wenn du könntest.“
Tom (lacht):
„Touché. Ich mag Frauen mit Haltung. Und Widerstand. Das macht’s spannend.“
Nora:
„Ich mag Männer mit Substanz. Und Selbstkontrolle. Das macht’s erträglich.“
Tom:
„Ich bin nicht perfekt, aber ich bin ehrlich. Ich hab Ecken. Und Kanten. Und ein Ego, das manchmal zu laut ist.“
Nora:
„Toxischer Charme. Ich kenn das. Du sagst Dinge, die klingen wie Tiefe, aber sind eigentlich nur Spiegelungen deiner Selbstverliebtheit.“
Tom (grinst):
„Vielleicht. Aber immerhin reflektiert. Ich war sogar in Therapie. Zwölf Sitzungen. Mein Therapeut sagt, ich bin ein Fall für Fortgeschrittene.“
Nora:
„Mein Ex war auch ein Fall. Nur nicht für Fortgeschrittene – sondern für die Müllabfuhr.“
Tom (versucht’s nochmal):
„Ich will dich nicht beeindrucken. Ich will dich berühren. Emotional. Intellektuell. Vielleicht auch visuell.“
Nora (steht auf, nimmt ihr Glas):
„Tom, du bist wie ein Moodboard aus Narzissmus und Spotify-Playlists. Hübsch anzusehen, aber nicht zum Leben geeignet.“
Tom (ruft ihr nach):
„Aber du hast gelächelt! Ich hab’s gesehen!“
Nora (dreht sich um):
„Das war Mitleid. Für dein Spiegelbild.“
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