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mcnep schrieb am 27.11. 2007 um 20:37:10 Uhr über

jenseits

Der Begriff des Jenseits - nicht die Vorstellung natürlich, die ist viel älter und ein konstituierendes Merkmal fast aller Religionen - taucht im Deutschen zum ersten Mal nachweislich bei Schiller auf, der Karl Moor in den 'Räubern' sagen lässt: »Nein! nein! Ein Mann muß nicht straucheln - Sei, wie du willst, namenloses Jenseits - bleibt mir nur dieses mein Selbst getreu - Sei, wie du willst, wenn ich nur mich selbst mit hinübernehme - Außendinge sind nur der Anstrich des Manns - Ich bin mein Himmel und meine Hölle

Niemand weiß bis heute, woher Schiller diese Verwendung des ursprünglich rein präpositional verwendeten Worts genommen hat - der 'Stieler', eins der größten Wörterbücher der deutschen Sprache, kannte diese Bedeutung 1700 jedenfalls eben so wenig wie sie der Adelung 1800 bereits der Erwähnung wert erachten würde; genau zu Adelungs Zeit taucht es in Jean Pauls 'Titan', ohnehin dem enzyklopädischen Roman der Gefühlswelt seiner Zeit, mehrfach auf und Hegel adelt es dann in der Phänomenologie des Geistes endgültig zum disputierlichen Topos.


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