Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Zeit irgendwann »begonnen« hat. Das Beginnen bedarf eines Zeitpunktes - und den kann es ja nicht geben, wenn es keine Zeit gibt. Warum sollte die Zeit einfach so beginnen? Zeit ist untrennbar mit dem Sein verbunden. Alles Seiende ist nur in der Zeit, weil Sein ein Prozess ist. Sein ohne Zeit ist sinnlos. Das wäre so, als würde man eine Fotografie von einer Frau betrachten und das Foto und die Frau als eins bezeichnen. Es gibt kein diskretes Sein in einem Punkt.
Wenn also »vor« dem Urknall das Universum ein erbsengroßes Ding »war«, dann ist das ein unzulässiger Gedanke. Das Ding war eben nicht, weil es gar nicht sein konnte, weil es nämlich keine Zeit gab, in der es hätte sein können. Das Ding, das Universum, war also nicht. Wie soll aus etwas, das nicht ist, plötzlich der Impuls kommen, etwas zu werden? Spätestens das widerspräche den bekannten Naturgesetzen aufs Heftigste.