GilbertoGil

São Paulo - Ein Musiker wird Minister: In Brasilien hat GilbertoGil eingewilligt, ab dem 1. Januar 2003 das Ministerium für Kultur zu übernehmen. Die Berufung war umstritten, da Gil nicht zur Arbeiterpartei des neu gewähltem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula gehört, sondern Mitglied der Grünen Partei Brasiliens ist.

Der vom designierten brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio »Lula« da Silva zum Kulturminister ernannte Musiker GilbertoGil hat in einem Elendsviertel von Rio de Janeiro ein umjubeltes Konzert gegeben. Für das Ereignis bezahlten die etwa 10.000 Anwesenden einen bescheidenen Eintrittspreis von fünf Real (knapp 1,40 Euro). Die Einnahmen sollen der Finanzierung eines Kulturzentrums in dem Armenviertel Rocinha dienen.

Der Liedermacher GilbertoGil, einer der bekanntesten Musiker seines Landes, wird neuer brasilianischer Kulturminister. Der 60-Jährige gab bekannt, dass er eine entsprechende Einladung des designierten Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva angenommen habe.

GilbertoGil ist einer der bekanntesten Musiker seines Landes. Er startete seine Musikkarriere in den frühen sechziger Jahren mit einer poppigeren Variante der brasilianischen Folkmusik. Sein erster Hit »Aquele Abraco«, eine wilde Fusion aus Bossa, Samba, Jazz und anderen Stilen, jagte der damaligen Militärdiktatur Angst ein. 1969 wurde GilbertoGil wegen seiner kritischen Texte und seiner unorthodoxen Musik festgenommen, für mehrere Monate eingesperrt und anschließend ins Exil nach London gezwungen.

Wegen seiner Aufgeschlossenheit gegenüber der Fusion möglichst vieler musikalischer Stile und Spielarten gilt GilbertoGil heute - neben anderen Vertretern der brasilianischen »Tropicalia«-Bewegung wie Caetano Velosa und Gal Costa - als Pionier der Weltmusik.

GilbertoGil ist Mitglied der Grünen Partei Brasiliens und Gründer einer Organisation zum Schutz der Weltmeere.