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»Wo geh ich hin, folg ich Gaddhafi? Sieht er den Weg, den ich nicht seh? - Wo geh ich hin, folg ich dem König? Sah er den Weg, den ich nicht seh? - Wo geh ich hin, folg ich dem Herzog, sah er den Weg, den ich nicht seh? - Wo geh ich hin, folg ich Anoubi? Sieht er den Weg, den ich nicht seh? - Weiß er die Antwort auf meine Fragen? Weiß er ob ich das je versteh?«
Aus dem Hippie-Musical »Hair«
»Hier spricht Manfred blablabla. Dreh den Film zurück. Stop. Theo aus Krähanistan 1969 zu HP: He Spieler! Ne neue Scheibe von Hendrix! - Na endlich! Ich wollte auch gerade sagen: immer nur Nachrichten halten wir im Kopf nicht aus. Wer hat die Musik laut gemacht? - Phillip!«
"Du warst Spieler der Marktbeherrscher. Du diktiertest eine Zeitlang die Preise. Du warst der King. Ich meine das nicht ironisch. Es waren Tatsachen. Aber was ist passiert?
Deine Dealer und Freuunde konnten entweder nicht weiter denken als ein Schwein scheißt, oder sie nutzten dich aus, erbarmungslos aber subtil. Ich denke, du weißt das alles selbst, aber immer wieder wolltest du es nicht einsehen und stürztest in ein neues Abenteuer. Einer deiner Fehler ist, daß dich permanent in Menschen verliebst, die hinter dir nur dein Geld sehen. Business und Privatleben hat sich nicht zu verbinden. Sonst ist bald der Ofen aus."
Theo aus Krähanistan: Brief an Hans-Peter Kossaj, 1972, in der U-Haft in Nürnberg, Kossaj war in der Zelle nebenan.
HP an Stoffel: »Er war so hungrig. Er war so kalt. Er wollte nie zurück. Jetzt hängen wir rum auf dem toten Schiff und warten, daß die Zeit vergeht. Schreib dein Leben auf ein Blatt Papier und warte, daß die Zeit vergeht.« ... Da fiel mir meine Jugend wieder ein. »Papa, schenkst du mir einen Punker? Ein Punker wär mein Paradies. Papa, kaufst du mir einen Skinhead? Ein Skinhead wär mein Paradies.«
Lehen, leihen, geben, nehmen.
Lehnsmann: Gefolgsmann.
Lehnsleute: Gefolgschaft.
Und so lenkte ich wieder einmal meine Schiffe in die Bibliothek meines Vaters und las die Geschichte der Herzöge von Burgund.
"Angst. Ich habe Angst. Denn ich muß vor meinen König treten und ihm sagen: Burgund beugt sich nicht. Ich habe Angst. Aber ich denke an die Worte meines Vaters: Mein Sohn, wir sind die erste Kommune des Landes und es ist nicht Aufgabe eines Herzogs, immer nur happy zu sein.
Zwei Blicke zu meinen Begleitern. Nach vorn guckend langsam rückwärts gehen. Noch ist der König mit anderen Figuren beschäftigt. Dann, an der Tür: Burgund beugt sich nicht! Die Treppe runter, auf die Pferde und weg.
Natürlich erreichten nicht alle das Land meiner Eltern. Unsere Verluste waren fürchterlich.
Weil ein König auf der Jagd ein Lehen greift als wär es seins? Und der, dem es gehört, es von sich wirft als war es keins?
Manche brauchen keine Brüter, manche schaffens auch allein.
Urteil im Namen des Volkes gegen den am 17.5.1969 in Schondorf geborenen Anoubi. Der Angeklagte wird wegen blabla und paperlapap verurteilt. Gründe: Der Angeklagte wuchs zunächst im Elternhaus auf. Die familiären Verhältnisse waren schlecht, da der Vater Alkoholiker war. Seine Schulzeit durchlief er in einer Klosterschule. Soweit der Angeklagte nicht in Haft war, hat er verschiedene Hilfsarbeiten verrichtet.
Als Täter brach er »gegen 2 Uhr 330 in der Pizzeria Luigi ein, erbrach den Zigarettenautomaten, nahm 1.500 DM in Münzen und aus dem Büro 18.000 DM mit.«
»Der Neue Tag, Oberpfälzischer Kurier«, 7.2.1992
1. März 1992. Hallo Peter. Habe die 100.- Dm dankend erhalten. Kannst du mir bittte die italienische Zeitung »Cronica Vera« schicken, da ich hier mit einem Italiener in einer Zelle bin, der kein Deutsch kann. Daß Päckchen habe ich noch nicht bekommen, dencke, daß es bald kommen wird. Hast du meine Sachen aus meinem Zimmer geholt? Schick mir noch mal Briefmarken bitte. Es grüßt dich ganz lieb, dein Anoubi.
Manche brauchen keinen Vater. Manche schaffens auch allein.
Weg: Abankor. Punker. Kifferparadies. Abt. Kiffen. Skinhead. Gleichklang.
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