Windfisch

Der Windfisch (fisculus orkanus) treibt sich für gewöhnlich über der Nordsee herum. Er kann mehrere Stunden ohne einen einzigen Flossenschlag in der Luft segeln, wenn die Windverhältnisse es zulassen. Gefährlich wird es für den Windfisch, wenn es mal Flaute gibt, denn dann stürzt der starke Raucher wegen mangelnder Kondition nach wenigen Stunden Selbstfliegens ins Meer, wo er ertrinkt, weil er nicht schwimmen kann.
Der Windfisch ernährt sich von herumfliegendem Tang, aus der Gischt herauspurzelnden Krabben, oder er schnorrt Passanten an.
Der Windfisch findet nur selten einen an seine Stärken (Segeln, Rauchen) und Schwächen (Harndrang, Engstirnigkeit) angepassten Arbeitsplatz, was ihn aber auch nicht weiter stört, weil er von Natur aus faul ist.

Windfische wehen in den Gärten und von den Balkonen, Fische aus buntem Stoff, vom Wind verweht.

Im Aussehen ähnelt der Windfisch stark dem Wal und erreicht auch in etwa dessen Größe.
Er trägt darüber hinaus Flügel am Rücken und ist anstatt der für Wale üblichen Parasiten mit Kristallen besetzt.
Der Windfisch rettet Schiffbrüchige, indem er sie in seine Traumwelt miteinschließt.
Niemand ist fähig, aus einem Traum des Windfisches zu entkommen.
Ihn am Himmel zu sehen bedeutet Freiheit und Glück.

Windfisch auf dem Dach

Nur eine Pfanne voller Phantasie
lawinenhaft gerüttelt
und vom Dach
durch's enge Fallrohr
bang
bis in den Keller
wieder abgeschüttelt
in diesem Sturz
da wurde offenbar
mit einem male
voller Schrecken
und als allerletzte Wahrheit klar:

Wo Apfelzwirn und Windfrosch
sich begegnen
da mag es wohl auch
Ziegenfische regnen.