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Höflich schrieb am 10.2. 2006 um 01:33:21 Uhr über

Exzess

Ich stand heute auf den Treppenabgang vor der Bibliothek und es war wie immer kalt und grau und aufeinmal heizt ein alter schwarzer VW oben der Ecke an der Villa vorbei in die Einbahnstraße und ich denke mir im ersten Moment »Hoho, Hansdampf in allen Gassen!«, fahre mir dann aber selbst, sozusagen geistig, über den Mund, denn das ist ein ganz übler Reflex, wenn man alles was Welt ist immer erst über eine ironische Spruchweisheit zur Kenntnis nehmen muß, nicht weil man zum Spotten aufgelegt ist, nein, sondern weil es eine eigene Art des hermeneutischen Zugangs zur Umwelt ist, die sich nach langer Übung verselbstständigt, in gewisser Weise eine Art Freude darüber, daß man durch jedes Ereignis, welches sich vor den eigenen Augen Ereignet, in der eigenen Ereignishaftigkeit bestätigt wird. Man legt hinein, was man darin sieht, und deshalb sieht man sich selbst. Das ist wie wenn man gegen eine Echowand anschreit: »HANSDAMPF IN ALLEN GASSEN!« »WILMERSDORFER STRASSE! DIE STRASSE DES WILMER! HOHO!« Krähen saßen auf den dürren Ästen der Kastanienbäume.



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