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mcnep schrieb am 27.10. 2003 um 16:10:34 Uhr über

Intelligenzmedizin

Der Kokser wird zum Opfer oder zum Täter, zum Schaf oder zum Schwein, zum armen Teufel oder zum gefallenen Engel. Das Opfer zerbricht an der Verzweiflung, jammert und heult uns die Ohren voll in endlosen Telefonaten und Talkshows, büßt mehr oder weniger öffentlich, schwört Besserung, wird rückfällig, gibt auf. Sein Markenzeichen wird die Lüge, sein Blick wird hündisch, auf seinem Lächeln rutscht man aus.
Der Täter ist ein anderes Kaliber: Er zerbricht nicht an der Verzweiflung, er hält sie aus und bezieht sein Selbstbewußtsein mehr und mehr daraus, daß er durch die Hölle gehen kann, keine Liebe braucht, keine Freundschaft, keine zwischenmenschliche Wärme. Und auch die Angst vor dem Tod wird ihm fremd. Er macht Sachen, die man für mutig halten könnte, in seinem Fall aber drücken sie die Verachtung gegenüber dem Leben aus und gegenüber den anderen, die er für naiv hält. Hat er Humor, wird er ein Zyniker. Ist er intelligent, beginnt er zu manipulieren. Versteht er etwas von Magie, wird er zum bösen Zauberer. Ein solcher Mensch in Führungspositionen quetscht seine Leute aus. Steckbrief: kalte Augen, harter Mund, leichte Einbeulungen an den Stirnaußenseiten. Ausstrahlung: kristallen.

Helge Timmerberg, 'Tiger fressen keine Yogis' S. 214/215


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