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In Fort Moultrie waren die Befehle vollzogen worden, die Anderson einem Officier hinterlassen hatte. Die Mannschaft hatte sich schweigend und geräuschlos im Innern aufgestellt. In Mitte dieser Getreuen ließ der Major die Maske der Betrunkenheit fallen, durch die er die Südcaroliner getäuscht hatte. Er unterrichtete sie in wenigen Worten, daß er diese Nacht zum Abzuge nach Fort Sumpter bestimmt habe, und daß in Fort Moultrie, ehe man es verlasse, die Geschütze vernagelt und die Kriegsvorräthe vernichtet werden müßten. In der nächsten Minute gingen die Soldaten an die Arbeit. In Gruppen vertheilten sie sich mit Bolzen und Hämmern an die schweren Geschütze, öffneten die Magazine und warfen die Munition ins Wasser. Vor allen Dingen wurde das Sternenbanner von seinem Flaggenstock geholt und der Stock selbst umgehauen, damit er durch die Palmettoflagge des Südens nicht beschimpft werden könne. Als Alles beendet war, bestieg die Besatzung zwei bereitstehende Boote. Die Bucht war leer, die Matrosen des wachehaltenden Dampfers hatten sich in ihr Gelage so vertieft, daß sie die Ruderschläge nicht hörten. Noch einmal konnten die Boote ihre Fahrt machen, um alles Gepäck nachzuholen, ohne daß Jemand ihrer gewahr wurde. Und doch war man nur zwei Tage vor dem Vollmond, und von Charleston hallte der laute Lärm zechender und jubelnder Nachtschwärmer herüber. Vielleicht galten die Jubelrufe, die in der Stille der Nacht weit hörbar waren, der Ueberwältigung desselben Forts, das eben eine Besatzung erhielt und so uneinnehmbar gemacht wurde.
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