Heute Nacht ein Traum, eher eine Bilderabfolge, samt und sonders tote Tiere darstellend - erschossene Füchse, angefressene Raben, überfahrene Eichhörnchen, geschlachtete Kühe und ähnliches. Interessant war, das die meisten Bilder, Einzelschnappschüsse allesamt, Zeichnungen waren, meist sogar schwarzweiß (das 'Blatt' mit dem toten Schwarzvogel, die Brust aufgehackt, war besonders gelungen), nur bei dem Eichhörnchen handelte es sich eher um ein Foto, es entsprach auch als einzige einem realen Eindruck von vor einigen Tagen an der Schnellstraße nach M. Eine mögliche Quelle die zahlreichen Berichte über die Franz–Marc–Ausstellung, aber weshalb statt gestisch farbiger Überhöhung dieser morbide Realismus? Eine mögliche Ursache sehe ich in der augenblicklich stark gehäuften Reihung für mich unangenehmer Lebensereignisse (gegenwärtig etwa Zahnarzt, Bankgeschäfte, private Händel) und dem ausgedrückten Wunsch, all diese Atrozitäten mögen doch zweidimensional, schwarzweiß bleiben, was auf die Ereignisse des wirklichen Lebens übertragen bedeutet, dass ich mich augenblicklich kaum bereit sehe, der Welt anders als im Schriftverkehr gegenüber zu treten, ja, da ich selber überhaupt nicht zeichnen kann, allen künftigen Schrecknissen nur noch über Mittelsmänner zu begegnen. Konflikte sammeln wie ein Mäzen die Grafik.
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