Heckenrose

Heckenrosen sind wunderbar. Wenn sie anfangen zu blühen, weiß ich, dass der Sommer angefangen hat. Bald wird es wieder wärmer, und ich kann mich mit einer Flasche Rotwein und meinem Tagebuch auf die Wiese setzen, eine selbstgedrehte Zigarette rauchen und den Grillen in der Hecke zuhören.

Aus des toten Recken Hose
Rankt sich rot die Heckenrose.
Wurzelnd in den morschen Knochen
Hat sie manchen schon gestochen
In der Hoffnung, dass er bliebe
Blutvergiftet bei dem Triebe.
Dessen fauler Wurzeldünger
Wünscht im Tod sich einen Jünger.

Das Gartengrundstück meiner Familie war früher zum Teil von Heckenrosen umgeben. Sie wuchsen am Zaun hoch und wucherten schneller, als meine Mutter und mein Opa sie zurückschneiden konnten. Wir hatten rosa, gelbe, weiße und rote.
Diese mehr als zwei Meter hohen Strauchwerke sind eine der deutlichsten Erinnerungen an meine Kindheit. Die Farbtupfen im dichten Grün, und der Duft.

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Auch Hundsrose genannt. Anders als Beet– und Edelrosen kommt die gemeine Heckenrose ganz vortrefflich ohne regelmäßiges Spritzen mit Insektiziden/Fungiziden aus (in der Hochsaison muss ich an meine exquisitesten Lieblinge zweimal monatlich mit dem Pesthammer ran), dafür gebricht es ihr ein wenig an diesem Hauch von temporärer Unendlichkeit, den eine wohlgefüllte Hochzüchtung nicht nur im olfaktorischen Sinne atmet.