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Penelope schrieb am 5.2. 2001 um 08:46:30 Uhr über

Abschied

Am dreißigsten Tag, nach dem Tod meines Fürsten, als die Zeit der Opfer und Leichenspiele vorüber war und keiner mehr fragte, was nun mit mir der Herrin, geschehen werde, legte ich meine Sandalen ab, zog den Schleier tiefer übers Gesicht und verließ kurz vor Mitternacht, während die Dienerschaft schlief, die Burg durch den rückwärtigen Ausgang. Einzig unsere Wachhunde bemerkten mich, sprangen wedelnd heran und begleiteten mich eine Weile durchs Dunkel, bis ich ihnen zurückzubleiben befahl. Dann quetschte ich mich durch die längst ausgekundschaftete Mauerlücke hinter dem Stall und stand, auf einmal überraschend allein, jenseits der Umfriedung unter einem Himmel wild dahintreibender violetter Wolken. Ein solcher Himmel konnte nichts Gutes verheißen. Dennoch war ich entschlossen, von diesem Augenblick an meinen Namen zu vergessen und eine Fremde zu sein.


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