Zur Zeit, da die Lausitz noch zu Böhmen gehörte – also im eilften Jahrhunderte – lebte in der Gegend, wo sich gegenwärtig das freundliche Oppach erhebt, ein Fuhrmann, Namens Peter Glausch, wegen seiner grauen Kleidung, die er gewöhnlich trug, nur der graue Peter genannt. Dieser trieb sein Gewerbe weit und breit, innerhalb und außerhalb des Landes. Sein Stall barg die schönsten Zughengste, deren sich kein Magnat, Starost oder Woywode hätte schämen dürfen, indem sie von so stattlicher Gestalt waren, wohlgenährt, gestriegelt, gewaschen und gekämmt, daß sie gleich den Schnecken im Sommermonate glänzten und dabei so feurig und muthig, daß sie nur Phöbus Viergespann übertraf. Diese zogen nun in mehrern Zügen unter Aufsicht seiner Knechte im Lande umher, kamen in die Kaiserstadt Wien, in das freie Frankfurt am Main, in das reizerfüllte Florenz, stolze Rom, in das durch Handel blühende Triest, reiche Venedig u. s. w. Doch nicht allein die Pferde waren es, denen man Bewunderung zollen mußte, nein! auch Glausche’s Hornvieh und Schaafe erregten der Nachbarn Neid, denn sie glichen den berühmten Heerden des Klitumnus und Admet.
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