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mcnep schrieb am 16.5. 2003 um 15:43:30 Uhr über

Essig

Im Zuge der Pützquatsch-Euphorie haben wir mehrere Monate unseren Essig selbst hergestellt. Dazu gaben wir im Sommer Wein und Wasser in ein irdenes Gefäß und warteten, bis die Essigfliegen kamen. Nachdem diese die Flüssigkeit irgendwie verunreinigt hatten, bildete sich eine gallertartige Masse, einer Meduse oder einer riesigen Leukozyte nicht unähnlich. Das war die sogenannte Essigmutter. Nun ging die Produktion los: wann immer in einem Weinglas oder einer Flasche eine Neige blieb, gaben wir sie in den Essigbereiter, und die gefräßige Essigmutter transformierte sie binnen Wochenfrist zu Essig. Der Effekt war ähnlich wie bei Teigmonster Hermann - nach und nach wurden wir zu Sklaven unserer Essigmutter, ich meine sogar, sie des Nachts 'feed me' rufen gehört zu haben. Etwas eklig war der Essig auch, wenn man nämlich bei der anschließenden Filtration nicht absolute Akkuratesse walten ließ, bildete sich in den abgefüllten Essigflaschen neben Grus und Trub eine neue Essigmutter, die dich lauernd durch ihr gläsernes Gefängnis ansah. Irgendwann hatten wir soviel Essig gehortet, daß wir die Folterknechte auf Golgatha bis zur Herabkunft des nächsten Messias damit hätten bestücken können, und nach einer letzten Verschenkaktion 'Bordeauxessig 2000' wurde das pützene Gerät feierlich zum Blumentopf umgewidmet. Und so steht es nun da bis auf den heutigen Tag. Gehet hin und tuet desgleichen.


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