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Meinung sollte etwas besonderes sein. Klar ist die »Meinung« immer irgendwie subjektiv, aber ich finde, das Wort Meinung wird einfach zu oft und zu schnell gebraucht. Wie oft hören wir Sätze wie »Meine Meinung ist...«, gefolgt von gequirlter Scheisse? Warum sagt »man« nicht einfach »ich denke gerad«, wenn man ohnehin nur vor hat, triviale Brocken auszuspucken.
Eine Meinung sollte der Effekt einer Abwägung, einer Bewertung sein, also eines Denkprozesses. Es gibt in der Sprache viele Hinweise, die darauf hinweisen, dass Meinung nicht nur eine Sekundenrotzblase ist. Man spricht von »Meinung bilden« (ich meine jetzt nicht BILD dir Deine Meinung).
Wenn irgendein Freak in diesem Land meint, er mag z.B. keine Ausländer, dann ist das ein Gefühl, aber keine Meinung. Wenn er es verdichten, erklären kann, dann ist es oft immer noch eher ein Gefühl.
Ist eine Meinung wirklich die Verdichtung aus unüberprüften Stammtischparolen? Und dann war da noch das Ding mit der »eigenen Meinung«, was allzu sehr darauf hindeutet, dass es zu viele Menschen gibt, die gar keine Meinung und schon gar keine »eigene« haben.
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