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heute.t-online.de schrieb am 19.3. 2004 um 22:57:20 Uhr über

Pressefreiheit

19.03.2004

Das Brüsseler Büro des Magazins »Stern« wurde durchsucht. Ein Korrespondent wurde festgenommen.

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Das Brüsseler Büro des Magazins »Stern« ist am Freitag wegen des Verdachts auf Bestechung durch den Korrespondenten Hans-Martin Tillack von der Justiz durchsucht worden. Das meldete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Brüsseler Staatsanwaltschaft. Danach wird Tillack verdächtigt, einem Angestellten einer europäischen Institution Geld für vertrauliche Informationen gezahlt zu haben.

Tillack wurde nach »Stern«-Angaben in den Büros der belgischen Bundespolizei verhört und am Nachmittag nach zehn Stunden wieder frei gelassen. Er habe weder seine Frau oder seine Redaktion noch einen Anwalt kontaktieren dürfen. Der Journalist sagte: »Dass ich jemals Geld für Informationen gezahlt habe, ist eindeutig falsch und durch nichts belegt

Ein Sprecher des Hamburger Magazins bestätigte die Durchsuchung der Büroräume sowie der Privatwohnung des Korrespondenten. »Stern«- Chefredakteur Thomas Osterkorn verurteilte die Durchsuchung des Büros als »massiven Anschlag auf die Pressefreiheit«. Der Chefredakteur forderte die sofortige Rückgabe aller beschlagnahmten Gegenstände und kündigte an, Tillack, der eigentlich zum 1. April in die Hamburger Redaktion zurückkehren sollte, werde nun weiter in Brüssel bleiben.

Nach Angaben des »Stern«-Sprechers ist der Korrespondent durch EU- kritische Berichterstattung in Erscheinung getreten. Aus Brüssel berichteten Augenzeugen, dass fünf Personen mit dem Korrespondenten am Morgen in das Büro gingen. Danach wurden zahlreiche Kisten abtransportiert.

Der Deutsche Journalisten-Verband forderte die Brüsseler Behörden auf, unverzüglich die Vorwürfe gegen den Korrespondenten offen zu legen. »Die heutige Polizeiaktion nährt den Verdacht, ein kritischer Journalist solle eingeschüchtert werden. Das wäre ein unglaublicher Vorgang«, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Die europäischen Institutionen dürften sich nicht dem Verdacht aussetzen, die Pressefreiheit mit Füßen zu treten, meinte er.


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