abschreiben und aufschneiden (240101) immer wieder dieselben zitate abschreiben, immer wieder dieselben sätze. wie der romananfang in camus DIE PEST, der ganz ernsthaft jeden morgen mit demselben satz in angriff genommen wird. was ist schon absurdes dabei? ist das wirklich schlechter als jerry cotton (ich nahm die hefte heimlich aus vaters schublade und las sie auf dem wohnzimmersofa): »lässig lehnte er am kotflügel seines sportwagens« ... das fand ich als kleiner junge in keinem lexikon. ich schrieb mir alle unbekannten worte (»fremdwörter«) in ein altes schulheft und hatte somit die illusion, irgendwann einmal ’alle wörter’ zu kennen. ... am ende des nie richtig angefangenen romans jedenfalls steht eine versöhnliche szene: vielleicht ist der ’angehende schriftsteller’ als alter mann gestorben - oder er hat aufgegeben ... jedenfalls fliegen die in schnipsel gerissenen fragmente seines unmöglichen werkes (in der abendsonne?) aus dem fenster und ein paar katzen schnappen danach - vielleicht halten sie die wortfetzen für einen schwarm mücken ... (ach ja, der existenzialismus hatte schon intensive bilder für die ’extremsituationen’ des lebens zu bieten, schade, daß er so aus der mode gekommen ist ...)