Henri-und-Bryan

Zum Nachtisch gab es Myrtillen. Henry wünschte sich Schlagsahne dazu. Josette (die Mama) holte Sprühsahne. Henry erklärte, es sei so angenehm, wenn seine Lippen diesen sanften Widerstand des Sahneschaums spürten, eigentlich sei der Genuss bei frisch geschlagener Sahne noch größer. Ich sah hinüber zu Bryan, der verblüfft auch um Sahne bat, um ganz ernsthaft Henrys Behauptung zu überprüfen.

sind mir wohlbekannt

eine kurze pubertäre homoerotische Phase?

ich hätte gedacht, der Henri wird vielleicht tatsächlich schwul

nein, der so männliche Bryan!

Henri, dieser träge Bub, lässt sich von Mädchen verwöhnen!

Bryans Blick ist zugleich abweisend und aufmerksam: red nicht rum, komm zur Sache!
Ein energisches Gesicht, schmale Lippen, fast wie verbittert. Dann aber geht er auf eine Sache ein, geradeswegs begeistert, bleibt schmallippig zwar, wirkt aber mit einem Mal freundlich, schaut mit leuchtenden Augen in die Ferne.
Nur für einen Moment. Bryan ist pausenlos mit den verschiedensten Dingen beschäftigt, energisch, verbissen geradezu.

Josette (Henrys Mama): wir haben ihn immer zu sehr verwöhnt. Zwar, kriegte er mal nicht, was er wollte, hat er sich nicht groß beklagt.

Es genügte, wenn er still und ergeben dreinschaute, als ob eine Welt für ihn zusammengebrochen wäre.