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Mcnep schrieb am 2.7. 2001 um 12:50:00 Uhr über

ritzen

Mit drei bis vier Jahren lag ich, wie es so schön heißt 'auf Leben und Tod' für ein halbes Jahr in der Uniklinik Düsseldorf. Ich hatte die ganze Zeit über einen Infusions-Zugang in der linken Armbeuge gelegt der später vernarbt ist, und mich bei Arztbesuchen oder Körperkontrollen - alles schon gehabt - stets die Ursache betonen läßt; keineswegs aus hypochondrischem Exhibitionismus, nur aus der Sorge, man könne mich für einen Junkie, Suizidkandidaten oder Ritzer halten. Für mich sind Kanülen und Skalpelle aus dieser frühen Prägung heraus mit einem unüberwindlichen Schrecken gepaart, so daß ich dem Phänomen des Ritzens ähnlich fassungslos gegenüberstehe wie ein geläuterter Weltkriegsteilnehmer, der den chauvinistischen Tiraden eines pubertärchauvinistischen Glatzkopfes lauscht. Was nicht heißen soll, daß hinter den Phänomenen uns Spritzen wie etwa auch hinter der Magersucht tragischere Ursachen zu suchen sind als nur Sättigungs- oder Deprivationsphänomene überbehüteter oder vernachlässigter Teenager.


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Tolle englische Texte gibts im englischen Blaster

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