Jenseits

metamania



aus wohl eintausend senkeln
schnürt verdammnis
in honigzähen tropfen
bittersüß -
dem tau der fäulnis gleich.



angewinkelt klafft
nur leicht
fast noch geschlossen
was als kluft
verschied'ne grade
des verlangens
auf immer ungestillt
von der erfüllung trennt.



abwechselnd schwillt
verhalten mal
mal mächtig
jenseits allen verstehens
ungetrübt
durch jedweden einwand
und vergeht
die quelle wie der fluß.



als unbeschriebnes palmblatt
wedelt
vom schmalen haarstrich
sanft geködert
geschmolz'ner mut -
in glühendheißen bächen
rinnt er fort
und reißt uns mit -.

Jenseits der Nacht
wird Licht neu geboren,
jenseits des Lichtes keimt neue Nacht.
Kreislauf des Lebens
in dem wir geborgen
schenkt uns das Diesseits,
dem Jenseits so nah.

Der Glaube hat besonders viel mit Jenseits zu tun. Egal, ob die Tonbandstimmenforscher recht haben oder nicht, egal, ob da zum Ende des Lebens zuwenig Sauerstoff im Kopfe bleibt: Hauptsache ist doch, daß man dieses Leben HIER einigermaßen froh und frei (?) über die Runden bringen muß und sollte. Die soundsovielen Jungfrauen, warum sollen die für die Männer im Jenseits Schlange stehen, wieder einmal die Benachteiligung der Frauen, selbst im Jenseits? Frage ist nur, ob die weibliche Seele im Jenseits noch eine männliche Seele zwecks Zeitvertreibs nötig hat.

Das Jenseits ist doch gar nicht so weit weg. Aber wenn dass Jenseits jenseits von Eden liegt,liegt es ja nicht in Eden und wenn mit Eden der geile Garten Eden gemeint ist, dann liegt das Jenseits jenseits des Paradieses und das ist doch schlimm.