Yadgar schrieb am 5.4. 2025 um 18:13:33 Uhr über »Biologielehrbücher«
> Als pubertierender T-e-e-n-i-e mit beginnendem kritisch-linken Bewusstsein habe ich sie hassen gelernt, was da noch (oder dank Birnes »geistig-moralischer Wende« schon wieder!) in den 1980ern für ein reaktionäres, unterschwellig sozialdarwinistisches Zeug drin stand, würg-reiher-kotz!
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Es gab bis in die 1920er Jahre hinein einen Widerstreit zwischen Lamarckisten und Darwinisten, der sich um die Frage herum kristalisierte, ob erworbene Verhaltensweisen vererbt werden können.
Paul Kammerer, der Entdecker der Synchronizität, ist ein Kollateralschaden dieses Konfliktes. Es sei hier unbeantwortet gelassen, in wie weit er durch Wissenschaftsbetrug Mitursache des schließlichen Endes war oder, wie manche Untersuchungen in dem Raum stellt, nicht.
Ein interessanter Aspekt dieses Streites war, dass die Lamarksche Sicht »sozialdemokratisch«, links, sozialistisch assoziiert war; der Darwinismus erhielt das Stigma »bürgerlich«.
Als der Streit längst schon entschieden war in den Augen derjenigen, die ihn eigentlich führen sollten, hat sein Echo in der Sowjetunion zum Auftstieg einer pseudowissenschaftlichen Ideologie wie den Lyssenkoismus geführt.
»Bürgerliche Darwinisten« kamen -- ES SOLL NIEMANS VERGESSEN SEIN -- um ihrer Überzeugung willen ins Gulag, während die Sowjetunion eine Hungersnot noch durch unsinnige Agrarexperimente verschärfte.
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