Heute, als wir an »Pueri Concinite« weitermachen wollen und endlich auch ein paar Männerstimmenn zugegen sind, kommt uns Lasse dazwischen. Ich schiebe die FX-1 etwas in die Mitte, denn Friedrich kann ebenso gut in die Tasten greifen und kann auch im Sitzen dirigieren. Ich kümmere mich um Lasse. Und winke noch Franziska herbei, unser einziges Mädchen, denn sie weiß mit schwierigen Jungs umzugehen. Hinten stehen 3 Flügel, gutgemeinte Spenden, und am verstimmtesten spielt Lasse und hört einfach nicht mehr auf. Einst mussten wir Lasse und seinen Bruder Vincent aus dem Chor werfen, weil sie randalierten, auch richtigen Schaden anrichteten. Dieses Jahr, Ostern, nach unserer Karfreitags-Aufführung, war auf einmal Lasse wieder da. Er wohnt inzwischen weit draußen, in einer Gemeinschaft von schwierigen Jungen. Ich verhandelte mit einem Betreuer. Lasse durfte wieder, war friedlich und sang schön mit. Wir sitzen in einer der hinteren Reihen, links ich, der weinende Lasse in der Mitte, Franziska rechts. Was mit ihm war, weiß ich nicht; beide gingen hinaus und kamen nicht wieder.