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Gaddhafi schrieb am 24.10. 2001 um 21:50:41 Uhr über

Flaneur

Für den Ästheten, der immer auch Sozialist ist, ist das Flanieren die einzig denkbare, eizig angemessene Art sich fortzubewegen.
Die Umwelt wahrnehmen, aber durch den eigenen Geist so verändert, daß die Wahrnehmung mit dem tatsächlich Existierenden, so es das gibt, kaum mehr etwas zu tun hat, nicht mehr wissen, wie die Straße, ja kaum mehr wissen, wie der Stadtteil, in dem man sich befindet heißt, sich treiben lassen in den trostlosen Straßen der Vorstadt, den nicht weniger torstlosen Feldwegen und Parks, kein Ziel verfolgen, die Zeit vergessen, über flüchtig gesehene Gesichter und Menschen nachdenken, ihnen für kurze Zeit einen Platz in seinen Gedanken geben, ungekannte Sensationen im Spannungsfeld zwischen Natur und Stadt erleben, die Witterung zu ignorieren beginnen, im Geiste zum Wahrgenommenen passende Gedichte, Texte und Lieder rezitieren, die Einsamkeit(der Flaneur ist immer einsam) genießen und sich dabei der letztlich unüberbrückbaren Distanz zu allen anderen Menschen klarwerden, der Schönheit so nahe kommen, wie es außerhalb der Kunst eben möglich ist, das heißt Flanieren.


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