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Der Begriff ist eigentlich sexistisch, weil er die Herrschenden anhand ihres Geschlechts in »Herren« und »Herrinnen« aufspaltet. Allerdings ist die deutsche Sprache an dieser Stelle ohnehin reichlich schräg. Die meisten Männer kann man problemlos mit »Herr <Nachname>« ansprechen. Also z.B. »Ja, Herr Cookie«. Das ist normal. Durch das einfache Weglassen des Nachnamens wird es plötzlich unterwürfig: »Ja, Herr«. Wenn man schon den Sexus in der Sprache wiederspiegeln muss, klingt »Herrin« noch am Respekteinflößensten, wohingegen z.B. »Herrin Jenny« bestenfalls als Domina im BDSM-Bereich taugt.
Gebieter (und wer unbedingt will: Gebieterinnen) spielen in einer wesentlich niedrigeren Liga. Dem Herrn zollt man Respekt, weil er die Untergebenen führt. Dem Gebieter fehlt die Führungssqualität, bzw. er ist auch gar nicht daran interessiert, seine Gruppe zu führen. Das Erteilen von Befehlen jeder Art steht als Selbstzweck im Vordergrund. Befehle werden ausgeführt, nicht weil sie sinnvoll sind, sondern weil der Typ am längeren Hebel sitzt. Er erntet deshalb nicht ehrlichen Respekt, sondern lediglich Gehorsam (die er gerne als Loyalität fehlinterpretiert).
Der »Herrin Jenny« gehorcht man hingegen, weil man sich dadurch sexuelle Erleichterung erhofft. In diesem Sinne unterstellt man einer »Herrin <Vorname>« auch gewisse Führungsqualitäten.
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