»Dolly«-Firma klont erste genmanipulierte Ferkel
- Wissenschaftler wollen Schweine als Organspender züchten
Knapp fünf Jahre nach dem Klon-Schaf »Dolly« hat das britische Unternehmen PPL
Therapeutics die Geburt von fünf Ferkeln bekanntgegeben, die auf der Basis von genetisch
veränderten Zellen geklont wurden. Die Ferkel seien gesund, teilte das Unternehmen. PPL
feierte die Geburt als einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Klonen zu therapeutischen
Zwecken. Langfristiges Ziel sei es, genetisch veränderte Klon-Schweine zu erzeugen, deren
Zellen und Organe beim Menschen eingesetzt werden können.
Nach Angaben von PPL Therapeutics besitzt jedes der fünf Ferkel ein so genanntes fremdes
Marker-Gen, das in sein Erbgut eingesetzt wurde. Ziel des transgenen Klonens ist es,
Schweine ohne das Gen zu erhalten, das bislang dazu führt, dass tierische Organe nach
Transplantationen vom menschlichen Körper abgestoßen werden. Mit seiner Methode will das
Unternehmen dem »weltweiten Organ-Mangel« begegnen. Erste klinische Versuche mit der
»Xeno-Transplantation« könnten bereits in vier bis fünf Jahren starten.
Laut PPL Therapeutics wird allein das Geschäft mit Organen auf fünf Milliarden Dollar (etwa 5,7 Milliarden Euro)
geschätzt. Dieselbe Summe erhofft sich das Unternehmen vom Geschäft mit der Zell-Therapie - dabei vor allem mit
transplantierbaren Zellen, die im Fall von Diabetes die Insulin-Produktion übernehmen könnten.
PPL gelangte gemeinsam mit den Forschern des schottischen Roslin-Instituts Anfang 1997 zu plötzlicher Berühmtheit,
als sie ihr Klon-Schaf »Dolly« der Öffentlichkeit vorstellten. Die Geburt des Schafs ein halbes Jahr vorher wurde seither
immer wieder mit der Landung auf dem Mond verglichen: Erstmals war damals das Klonen aus einer erwachsenen
Zelle heraus gelungen. Genetisch sind Dolly und das Mutterschaf, aus dessen Stammzelle es gezüchtet wurde, völlig
identisch.
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