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Das grundsätzliche Verdammen von Tattoos als Schlampenstempel und Ausdruck überschüssigen Sozialhilfeempfängerspermas, wie es im Rahmen des Backlashs in der Bewertung von Körperschmuck zu beobachten ist, ist natürlich genau so unsinnig und überzogen wie der gegenteilige Hype, der einem Pilzrasen gleich binnen kürzester Zeit seit den 90er Jahren Generationen von Mediendesignerinnen und Mechatronikern mit mehrenteils unvorteilhaften Körpergemälden überzogen hat. Wer einen schönen Körper hat, und das heißt ja nicht grundsätzlich aus dem Schnittmusterbogen der Natur, Gelenkbuch Seite 73, das hat etwas mit Anmut zu tun und das ist wie Demut viel mehr als eine Muttergottesvisage unter himmelblauem Unterdrückungslappen, der kann Tätowierungen tragen, besonders, wenn sie Hermen sind, Landmarkierungen auf der durch Zeit und Raum mutierenden Körperoberfläche: Das war ich, das will ich sein, hier stehe ich. Freie Menschen haben oftmals schöne Tätowierungen, während unfreie sich durch Kreuze, Tränen, Totenschädel und andere Accessoires aus dem Dornenkronenverleih hervorzuheben trachten, das wäre nicht meins. Abgesehen von meiner mehr konzeptionell zu verstehenden Kniezählung bin ich derzeit frei von absichtsvollem Körperschmuck, außer Narben trage ich nur einen Fingerring als Wegmarke. Aber in ganz stillen samstagabendlichen Momenten wie jetzt wünsche ich mir zuweilen doch einen unaufdringlichen Sportlerbizeps, natürlich ohne Schmerz und Geckentum errungen, auf dem in den traditionellen Farben des Union Jack das Emblem der bekannten englischen Tanzkapelle The Who ins Inkarnat eingraviert ist.
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