Der Kamin ist verschwunden, ebenso wie die Menschen, aber dafür steht eine Reihe Modelle von Thonöfen da, wie sie der deutsche Kunstfleiß, dem Wärmebedürfnisse unseres Klimas entsprechend, vom Mittelalter an bis zum Zeitalter des Rococo in das deutsche Haus hineingesetzt hat. Von der Nachbildung des einfachen grünen Kachelofens fing der Gründer der Anstalt, Herr Fleischmann, an, und stieg in immer größerer Vervollkommnung bis zur Nachahmung der prächtigsten Modelle, die sich in Nürnberg in alten Patricierhäusern, auf der Burg, im bairischen Nationalmuseum, in süddeutschen Schlössern und Klöstern befinden. Es gelang ihm, die einfache grüne, glasirte Thonkachel zu einem mit Reliefs und Figuren in Majolica-Schmelzfarben buntstaffirten Kunstwerke zu machen. Der alte deutsche Kachelofen hat allen modernen Heizvorrichtungen zum Trotz doch sein altes, gutes Recht bewahrt. Der bekannte Pariser Chemiker Dr. Deville schrieb in Bezug auf die deutschen Kachelöfen an Fleischmann in Nürnberg: „Ich kenne keine bessere Art der Erwärmung, als die Oefen aus Thon, deren man sich in Deutschland bedient.“
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