Ich finde es schade daß meine Familie nicht wirklich reich war, sondern nur vermögend, und dazu noch auf die Art und Weise vermögend, die nicht und keinstenfalls mit dem Anspruch, nichtmal wenigstens dem elenden Anspruch, auf dümmlich blödige aber oh doch im in der Sache, im Ziel selbst liegenden, vergebenen Bemühen so charmante Kultiviertheit einher geht. Deshalb war es mir in meiner Jugendzeit auch nie vergönnt, höhere Töchter kennen zu lernen, einfach weil die auf unserem Bauerngymnasium am Stadtrand nicht vorkamen. Noch als Viertklässer hatte ich um der Römer und Griechen willen darum gefleht auf einem humanistischen Gymnasium eingeschult zu werden, allein, es war nutzlos. Da wo ich hinkam, das war das Reich der Steffis und Petras, der Claudias und, vielleicht allerhöchstens wenn man Glück hatte, Kathrins. Namen wie Sophie-Charlotte, Bernadette-Friederike oder Cornelia-Walpurga sollten uns nun weit bis nach dem Abitur nicht zu Ohren kommen...
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