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Die Jagd
Fällt fahler Schein von Vater Mond
auf nächtlich Straße nieder,
Erwacht das Tier, erwache ich
und auf zur Jagd geht's wieder.
Ich fahre hoch und geh' hinaus,
ein Lamm zu suchen, das mich nährt.
Das mit des Fleisches rotem Saft
mein ewig Existenz gewährt.
Ich such nicht lang, die Witterung
ist schnell genommen und erkannt:
Unschuldig Blutes süßer Duft
mich reizt, mich lockt, mich bannt.
In dunkler Gasse warte ich.
Du nahst - Dein Schritt verrät es mir.
Und mit Dir naht Dein Blut, das ich
in Deinen Adern fließen hör'.
Jetzt bist Du da, ich tret' hervor
und laß Dich Deinen Mörder seh'n
Du gibst Dich mir und wehrst Dich nicht;
Dein Auge bricht, Dein Herz bleibt steh'n.
Gestärkt durch Deines Lebens Kraft
verschwinde ich im Schatten.
Zurück laß' ich die Hülle nur:
Der Rest ist für die Ratten.
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capporight by Pedant0815
erstmals erschienen als »Vampirballade« von cappo
in »Schwarzlicht«, Saarbrücken
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