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mcnep schrieb am 19.1. 2004 um 22:39:44 Uhr über

Applaus

Doch doch, war ein schönes Sinfoniekonzert heute abend. Vielleicht hätte ich zuvor nicht soviel trinken sollen, aber Herr Penderecki wäre der letzte, den ich nicht doppelt hätte sehen wollen. Zudem war ich in guter Gesellschaft, da neben uns der stadtbekannte Künstlerkomponist und Kirchenmusiker B* zu sitzen kam, der in seiner sympathischen aber etwas enervierenden Ichbezogenheit die Zeit vor, zwischen und nach den Stücken mit hingeworfenen Sentenzen über eine mir unbekannte Frau A* sowie die Agogik irgendwelcher zweiten Sätze zu füllen bemüht war. Kommunikativität scheint zum Künstlersein zu gehören. Nach erstem musikalischen Interesse von meiner Seite erschlaffte ich insgesamt recht bald, zumal Pendereckis 'Metamorphosen' einem ähnlich reaktionären Duktus wie das Vorbild Strauss zu folgen schienen, ohne jedoch dessen enervierende Brillanz der Streicher hinzubekommen. Folgte wie erwähnt ein Wegdämmern meinerseits, aber Dvoraks Siebte hat mich schon recht berührt zurückgelassen, und ich entschloß mich, synchron zu Kleinmeister B* zum Applaus aufzustehen, was sich ohnehin zwingend ergab, da K* unmittelbar nach dem Schlußakkord zur Toilette hastete, und ich es für unstatthaft empfunden hätte, wo ich schon einmal zwecks Durchlaß stand, zu meiner angewohnt erschlafften Haltung zurückzufinden.


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