Die Janinagrube im polnischen Libiąż war zeitweise eine Außenstelle des KZ Auschwitz und existiert heute noch als Kohlebergwerk des Tauron-Konzerns. Kein Museum, keine Gedenkstätte. Ein nicht öffentlich zugänglicher Produktionsbetrieb. Ich hätte nie gedacht, dass es mich einmal dorthin verschlagen würde. Unter Tage war es außergewöhnlich anstrengend, dunkel, eng, stickig und feucht. Das Aufsichtspersonal war nur knapp freundlich. Also das Klischee von einem Bergwerk, erst recht in Polen? Nein, eher die Ausnahme, und in der Direktion waren auch alle wiederum schon fast überschwänglich nett. Eine stillschweigende Anerkennung für die Verrückten, die freiwillig hier eingefahren waren. Doch irgendwo dort weit unten spukte in der Zeche mit dem harmlos-hübschen Namen wohl noch der böse Ungeist umher, zumindest Reste davon, aber dafür hatte man immerhin eine wenn auch nur rudimentäre Erfahrung gemacht, unter welchen Bedingungen die Zwangsarbeiter geschuftet haben. Aus der Firmenchronik erfährt man es nicht.
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