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Alvar schrieb am 9.6. 1999 um 16:42:27 Uhr über

Kosovo

Reinhard Mohr in DER SPIEGEL 21/1999 über Milosevic und den Kosovo-Konflikt:

[...]

Noch während des Bosnienkrieges, bei dem mindestens 200000 Menschen, fast alles »Zivilisten«, ums Leben kamen, noch während der quälend langen, dreijährigen Belagerung Sarajevos durch serbische Melizen und auch nach dem Massaker von Srebenica, bei dem 7000 muslimische Männer ermordet wurden, blieben wir cool im Fernsehsessel. Schockiert gewiß, aber passiv, ohnmächtig, ja, in gewisser Weise selbst in der Rolle von Opfern der Weltgeschichte. Ratlos vor dem Sony. Was will man machen? Von Großdemos gegen den serbischen Kriegsterror keine Spur - kein bißchen Menschenkette für den Frieden.

Doch jetzt, so sehen es nicht wenige derer, die die intelektuellen Diskussionen prägen, sind wir - der Westen, die Nato, Europa - selbst zu Tätern geworden, wenigstens zu Mittätern, Mitwissern, Geschehenlassern, und plötzlich meldet sich das Gewissen laut und vernehmlich. Grüne Fundis demonstrieren, man schämt sich öffentlich, beschwört den »Dritten Weltkrieg« und beerdigt die moralische Glaubwürdigkeit des Abendlandes. Schröder, Fischer und Scharping werden zu Kriegsverbrechern erklärt, zu wiedergängern Hitlers, während Peter Handke den Faschisten Milosevic zum Vorkämpfer der Menschheit adelt: »Jeder an seiner Stelle in den letzten zehn Jahren hätte genauso handeln müssen wie er

[...]


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