Mit C. wird es vermutlich noch in diesem Jahr zu Ende gehen, es fragt sich im Grunde nur, welche der möglichen Todesarten das Rennen macht. Metastasierender Nierenkrebs, in Lunge und Kopf gestreut, es geht wirklich nicht infauster. Und immer noch machen die Ärzte den lieben simplen Leuten etwas vor, diese aber natürlich vor allem sich selber. Statt die letzten Tage noch etwas an Gemeinsamkeit, ein einträchtig aufgeräumtes Haus sozusagen zu hinterlassen, hangelt man sich von Hoffnung zu Hoffnung, von Besserung zu Besserung, erst im Jahres-, dann im Monatsrhythmus, inzwischen wird nach Tagen gemessen. Ich kenne die Verläufe, scheue aber den Weg ins Krankenhaus fast pathologisch. Ich hoffe für ihn, dass die Lunge das Rennen macht, bei Konrad hat die Agonie nicht wirklich lange gedauert, er fing an zu husten, irgendwann über das, was normal war hinaus, bekam dumme Augen, die Zunge fiel zur Seite und dann habe ich den Fehler begangen, laut schreiend die Ärzte zu holen, heute wäre ich gescheitert, es war seine letzte halbe Minute gewesen, als ich dort auf dem Flur stand, rannte, rief und dann
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