Ich bin ein unartiges kleines Mädchen, das lieber in die Disko als zur Schule geht. Und auch nicht in einem züchtig-sittlichen Schulkostüm, wie es in unserem Dörflein noch üblich ist, sondern mit schrillen pinken hochhackigen Stiefeletten. Ob meine Großmutter die Pornos finden würde, die wir Kinder in der alten Hütte am Strand versteckt hatten? Niemand wusste es, auch nicht der Pfarrer.
Ich wollte mit meiner jüngeren Schwester Kunst studieren, aber mein Vater war überhaupt nicht begeistert.
Ich bekam einen furchtbaren Schock. »Keep cool«, sagte ich. Ich habe in der Friedenswerkstatt Deeskalationspraxis gelernt und hatte nun Gelegenheit, das Erlernte zu testen. Ich hatte beim örtlichen Parteibüro zu erscheinen. Auch der Herr Ríchter war schon anwesend. »WAS IST DAS???« Er schaute in meinen Tornister und hatte das Corpus Delikti gefunden. »So geht das nicht. Wo ist meine Peitsche?«
»Das gibt zwanzig mit dem RòhrStóck, zehn mit dem Riemen, fünfzig mit dem Lineal und zweihundert mit dem Batscher.«
Ich stieß ein Stoßgebet aus. »Dreck, Dreck, sozialdemokratischer Dreck! Heilige Mutter Gottes, lass Tante B., das Eierköpfchen und den feisten Herrn Speibl verschwinden!« Da kam der Bofrost-Mann vorbei. »Ich bin der Bofrost-Mann«, sagte der Bofrost-Mann. »Guten Tag«, sagte ich.
Ich war glücklich. Die böse Geschichte hatte ein gutes Ende.
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