Seele [griechisch psyché; lateinisch anima], ursprünglich Hauch, bewegte Luft; ein Lebensprinzip, das auf Pflanzen, Tiere und Menschen (so bei Aristoteles), auch auf die Welt im ganzen bezogen wird. Viele Naturvölker fassen alles Bewegte als beseelt auf (Animismus). Im engeren Sinne spricht man von Seele aber nur beim Menschen. Dann bedeutet der Begriff die spezifisch menschliche Identität, aber auch seine Zustände und verschiedenen Möglichkeiten, die sich in den unterschiedlichen Seelenfunktionen ausdrücken: dem Empfinden, dem Gefühl oder der Befindlichkeit, dem Willen mit den entsprechenden Handlungen sowie dem Wahrnehmen und Denken, dem Verstand. Seit altersher hat man für diese Seelenfunktionen einen gemeinsamen Träger angenommen und die Seele zur Substanz gemacht, die vor allem in ihrem obersten Teil, dem Verstand, unsterblich sein soll. Die daraus resultierende Trennung von Seele und Körper führte unter dem Einfluss besonders von altpersischen Religionsvorstellungen zu asketischen Tendenzen, die in der Vermischung von philosophischen (platonischen und stoischen) und religiös-christlichen Vorstellungen von großer Wirksamkeit waren und sind.
Heute lassen sich nach den Erkenntnissen der Psychologie eine Beschränkung der Seele auf das Bewusstsein, eine Trennung von Körper und Seele, und damit eine philosophisch hergeleitete (nicht auf religiösen Glauben beruhende) Unsterblichkeit der Seele nicht mehr vernünftig begründen.
Allerdings sind die Versuche, die Seelentätigkeit auf bloße physiologische Abläufe des Gehirns zu reduzieren, ebenso nicht begründbar.
(Aus Bertelsmann)
In obigem Lexikonartikel erkennt man, dass die Wissenschaftler über Seele fast nichts wissen!!
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